presents

Wiener Innen Aussen

opening: 030311, 6-9pm
duration: 04032011 – 19032011 by appointment only
Wonderloch Kellerland, Biesentaler Straße 6, 13359 Berlin, www.wonderloch-kellerland.org

Teilnehmende KünstlerInnen:
Eva Eszter Bodnár, Ramesch Daha, Katrina Daschner, Marina Faust, Kerstin von Gabain, Sara Glaxia, Jakob Knebl, Zenita Komad, Elke Krystufek, Christina Lammer, Michaela Math, Sands Murray-Wassink,
PINKY aka Martina Lehner, Katrin Plavcak, Judith Rohrmoser aka Jaye, Elisabeth von Samsonow, Hans Scheirl, Lilli Thießen, Markus Voit, u.a.
Aftershow: Kosmetiksalon Babette, Karl Marx Allee 36, Berlin Mitte

Liveperformance: Klitclique Terrormance, anschließend DJ-Set artsyfartsy-rec. / 2champ rec. vienna

curated by Stefan Bidner und Elke Krystufek

(c) Marina Faust: Self-portrait after Marcel Duchamp by Man Ray, Paris, 2008


… das äussere bringt die innere atmosphäre oft in verlegenheit. eine frau steht im keller und nicht vor dem herd und das monster zieht seine kreise über das wonderloch-kellerland

und verspeist genüsslich seelen im schwarzlicht der endlosen ufer … irgendwann kommt die ernüchterung, wenn die verlorenen seelen ihre leben zurückfordern und weil schönstyle langsam immer mehr frauen an politischen und wirtschaftlichen schaltstellen sitzen, wunderbar stellen wir uns also die welt ohne arbeitssklaven und prostitution vor … verlegenheit entsteht aber, wenn die verlorenen seelen plötzlich dem monster gegenüber sitzen und sich fragen: habe ich auch hunger? wie lange schon? bei genauerer betrachtung entpuppen sich die endlosen ufer leicht labyrinthisch, wer da nicht weiß, wer er ist, wird schnell zum monster oder verliert seine seele. am ende sagen beide seiten, wir haben das alles nicht gewollt, dann recherchieren wieder viele generationen, wie es eigentlich zu diesen polaritäten kommen konnte, das innere, wenn es einen guten tag hat, erzeugt also kollektive scham im äusseren, dann irgendwann reiselust, weg aus der dialektik, wir kommen aber von woher und gehen wohin,bei jeder beleuchtung sehen die ufer seltsam anders aus und wir reiben uns die augen… das auge des gesetzes liegt griffbereit im farbkübel und der pinsel wird zum gesetzesstab der psychomachia. …frei und wild – freiwild… der apokalyptische reiter kennt keinen stillstand und die beschnittene welt oszilliert im transzendalen aquarium der weltverbesserten gesellschaft. katharsis zum abtrinken in der unterwelt des ungemachs, innen wie aussen. trinking in l.a. no way. the forgotten bar is open. draussen vor der tür und innen wachsen die schneerosen. herzschrittmacher liegt in ketten. brücken verschränken inneinander und flügel wachsen lichterloh. musen müssen küssen. ein buch das brennt sagt immer die wahrheit? freiheit soweit das auge nicht sehen kann. verklärte wahrnehmung in pillen ertränkt zieht das monströse immer weiter… zurück ist aber der eigentliche fortschritt, rückspulen dürfen und dafür den fünfjahresplan auf mindestens fünfzig ausdehnen, sonst ist die unendlichkeit zu begrenzt, offen ist alles, wenn gewünscht wird …

(Stefan Bidner, Elke Krystufek)